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Deutsch, Text Communication, Text

Screenshot aus News App mit Überschrift und Beschreibung, die jeweils wörtlich wiederholen:
Screenshot News App auf Smartphone

Ein Text soll zunächst einmal einen Inhalt transportieren, vom Schreibenden zum Lesenden. Dieser Inhalt ist in dem Text enthalten, indem alle Bestandteilen hineingegeben wurden, die sich in der Wahrnehmung des Lesenden als Inhalt realisieren – also wahrgenommen und verstanden werden. Also wie Apfelsaft: alles wurde hineingegeben, was ihn zum Apfelsaft machen kann. Wer ihn trinkt und als Apfelsaft schmeckt, erkennt ihn als Apfelsaft. 

Dieser Transport ist abhängig von Schreibenden wie Lesenden gemeinsamen Formen. Das sind Wörter, Grammatik, aber auch der Unterschied zwischen einer Überschrift und einem Fließtext. Für den Apfelsaft gilt ebenso, das der Eine oder Andere ihn vielleicht nicht als Apfelsaft wahrnimmt, wenn er zum Beispiel aus einer sauberen Bierflasche getrunken wird (Food-Designer machen sich darüber viele Gedanken). 

Darum ist es einfach, wenn zum Beispiel eine äussere Form vom Schreibenden vorgegeben werden kann. So wird nicht der Fließtext als Überschrift dargestellt, und der Apfelsaft in einer Flasche mit einem Apfel darauf angeboten. 

Ein Text Online wird in eine Welt gegeben, deren äussere Form nicht bis ins Letzte vorherbestimmt werden kann. Ein Text, die an anderer Stelle verlinkt wird, wo mitunter automatisch ein Ausschnitt erstellt und gezeigt wird, muss sich daher an diese Form anpassen können.   

Gelingt das, ist er wie Wasser und füllt jedes Gefäß so gut es geht, ohne seine Wesen zu verlieren. Gelingt es nicht, ist er wie Eis, das sich dem Gefäß verweigert und sein Wesen kann anders erscheinen, als gedacht.

Um das gelingen zu lassen, kann der Text strukturiert werden in kleine Teile, die in verschiedene Gefäße gefüllt werden können.  So kann auch Eis dazu gebracht werden, sie fast wie flüssiges Wasser zu verhalten. 

Viele dieser Gefäße sind nur dazu da, den Lesenden zu der Quelle zu führen, wo der gesamt Text zu sehen ist. Das geschieht mehr oder weniger ehrlich – von dem Versprechen eine Sensation (Mensch schaute aus dem Fenster und glaubte seinen Augen nicht) bis zur einfachen Darstellung des wesentlichen Inhalts (siehe den Screenshot oben).

Letzerer Ansatz vermittelt zugleich den wesentlichen Inhalt und eine Information darüber, ob noch weiteres zu erwarten ist. Wenn sich die Einzelteile nun aber so in das Gefäß geben, dass sie nicht an einem gemeinsamen Inhalt zusammenwirken, dann kann die Beziehung des Lesenden zum Text an dieser Stelle enden. So wie rosafarbener Apfelsaft in einer braunen Bierflasche eventuell nicht zum Trinken einlädt. Im Screenshot sehen alle gleich aus – und vermitteln so, das nach einem Klick wohl kaum mehr zu erwarten ist, als das, was nun schon reichlich wiederholt wurde. Obwohl das vielleicht gar nicht der Wahrheit entspricht.

In diesem Fall aber ist das womöglich noch nicht mal ein Fehler, denn der Artikel kann kaum mehr enthüllen, als die wiederholte Überschrift vermittelt. Denn ausser dem Erstaunen des Chefwissenschaftler der New Horizon Mission:

“Mir stand der Mund offen, als ich dieses Foto gesehen habe”, sagte Missionsleiter Alan Stern. 

und der Tatsache, dass diese Beobachtung eine Menge Fragen aufwirft

“Wir brauchen ein paar neue Ideen, um herauszufinden, was da los ist”, sagte Nasa-Forscher Michael Summers.

gab es zu dem Zeitpunkt noch nichts zu weiteres zu berichten. Denn wohl auch die Bilder, die in der aktuellen Version zu sehen sind und einen Klick lohnen, waren wohl ursprünglich gar nicht verfügbar. 

 

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